Gerda ist 1971 mit 39 Jahren in den Ruderverein eingetreten. Zwölf Jahre lang engagierte sie sich als zweite Vorsitzende, bevor sie 1989 als erste Vorsitzende kandidierte und gewählt wurde. Sie war die erste Frau, die diesen Posten innehatte.
In einem damaligen Zeitungsartikel stand, dass Gerda ihre Wahl als Ergebnis ihrer kameradschaftlichen Leistung sah und nicht als Folge des „momentanen Frauenförderungstrends“ (Heute würde mensch sagen: Sie sah sich nicht als Quotenfrau.)
Damals waren 40 % der Mitglieder Frauen im „einst exklusiven Herrenverein“. (Diese Quote hat der Verein auch heute.)
Unter ihrer Ägide wurden die Boote Taifun und Blizzard getauft, die Umkleiden renoviert, das Bootshaus an die Kanalisation angeschlossen und der vereinseigene Schwimmsteg durch einen größeren, städtischen Steg ersetzt. Das ist, was der Verein Gerda u. a. verdankt.
Aber Gerda war ja nicht in den Verein eingetreten, um Vorsitzende zu werden. Die allerwenigsten denken an einen Vereinsposten, wenn sie in einen Verein eintreten.
Gerdas Motivation war das Rudern, die Geselligkeit! Das Befahren bekannter und unbekannter Gewässer. Zusammen mit anderen Frauen auf Wanderfahrten auf dem Rhein, der Mosel, Saar, dem Main, der Oder, Altmühl, Naab, Donau, Ruhr, dem Lago Maggiore oder den Berliner Gewässern. Sie nahm an Wanderfahrten mit Vereinen aus Köln, Dortmund, Hamburg teil. Sie erwarb mehrere Wanderfahrtenabzeichen.
Ihr war das Vereinsleben wichtig: Zu Veranstaltungen anlässlich von Karneval, oder das Treffen mit den Teilnehmern der traditionellen Osterfahrt des Berliner Ruderverbands auf der Weser. Wer in den Annalen blättert, findet Nikolausfeiern der Frauen, das Kilometerauszählen, Filmabende … als gesellige Veranstaltungen des Vereins.
Rudern und Geselligkeit im Verein waren ihr Ding, über 50 Jahre lang. Schon lange saß sie nicht mehr im Boot. Aber auf Veranstaltungen, Mitgliederversammlungen, zum Anrudern, zum Abrudern, an Jubiläumsfeiern war sie immer dabei. .
Gerda, wir werden dich stehts in Andenken halten.